Berechnung des Firmen-CO2-Fußabdrucks
Unternehmen tragen eine große Verantwortung für die Reduktion von Treibhausgasen. Während die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen in der Vergangenheit für die Mehrheit der Unternehmen freiwillig war, gibt es nun verstärkt gesetzlich bindende Verpflichtungen. Mit der europäischen Corporate Sustainability Responsibility Directive (CSRD) wird u.a. die Aufstellung aller Treibhausgasemissionen nach Scope 1, 2 und 3 des Greenhouse Gas Procotols (GHG) für alle Unternehmen verpflichtend, die den Kriterien entsprechen. Die neue Regulatorik betrifft nun auch den Klein- und den Mittelstand.
1. Ausgangssituation - Erfassung der zur Berechnung benötigten Daten über mehrere Geschäftseinheiten
Ziel des Projektes war die Erfassung und Berechnung des Firmen-CO2-Fußabdrucks für die europäischen Standorte eines globalen Industrieunternehmens. Als Basis dafür sollten vier Geschäftseinheiten mit insgesamt 6.600 Mitarbeitenden berücksichtigt werden. Der Kunde benötigte zur Erfüllung von Kundenansprüchen eine trennscharfe Darstellung des Firmen-CO2-Fußabdrucks differenziert nach Geschäftseinheit und Standort. Neben den immer strikteren Anforderungen seitens vieler Stakeholder, Partner und Kunden spielt aktuell natürlich auch der gesellschaftliche Druck eine große Rolle. Ziel in diesem Projekt war, neben der Erfüllung der zuvor genannten Punkte, auch den vorgelagerten Prozess zur Datenbeschaffung zu optimieren. Aufgrund der Komplexität der zugrundeliegenden Organisationsstruktur und wegen unterschiedlicher Datenquellen wurde der Fokus zunächst auf die sogenannten Scope 1 und Scope 2 Emissionen gelegt. In einem späteren Schritt wird die Datenlage dann um die Emissionen aus der gesamten Wertschöpfungs- und Zuliefererkette (Scope 3) erweitert.

2. Herausforderung - Bedeutung der Datenqualität
Die Aussagekraft und Validität des Firmen-CO2-Fußabdrucks hängt stark von der Qualität der zugrundeliegenden Daten ab. Dabei spielt die vom Unternehmen zur Verfügung gestellte Datengrundlage eine bedeutende Rolle. Bei der trennscharfen Darstellung je Geschäftseinheit war ein Wandel in der Unternehmensstruktur des Kunden während des laufenden Bilanzjahres herausfordernd. Diesem Umstand konnten wir durch eine Übertragung der verfügbaren Rohdaten je Standort auf die neue Firmenstruktur begegnen und so direkt eine vergleichbare Grundlage für zukünftige Berechnungen schaffen. Darüber hinaus gab es viele kleine Büros, die pauschal auf Basis der Anzahl der Arbeitsplätze angemietet waren. Somit waren keine exakten Verbrauchsdaten verfügbar.
3. Vorgehensweise - Berechnung gemäß Greenhouse Gas Protocol
Um den Herausforderungen zu begegnen, standen unsere Mitarbeiter*innen in intensivem Austausch mit dem Kunden. Fehlende oder unvollständige Eingangsdaten wurden im Dialog und in der Zusammenarbeit mit dem Kunden erfolgreich erkannt und Lücken methodisch sauber geschlossen. Dabei diente der verwendete, international anerkannte Standard des Greenhouse Gas (GHG) Protocols als Basis für die Berechnung. Neben der Datenqualität ist die Auswahl der spezifischen Emissionsfaktoren zur Umrechnung aller Verbrauchsdaten in sogenannte CO2-Äquivalente elementar wichtig. Unsere Experten zogen standortspezifische, wissenschaftlich fundierte Emissionsfaktoren heran.
Die Ergebnisse wurden in einem ausführlichen Bericht detailgetreu und den Anforderungen entsprechend aufgegliedert dokumentiert: als Gesamtüberblick, je Standort und Geschäftseinheit. Gleichzeitig erhielten unsere Kunden eine managementgerechte Aufbereitung der Ergebnisse mit den wichtigsten Erkenntnissen. Anhand dieser konnten bereits wichtige Hebel zur zeitnahen Emissionsreduktion aufgezeigt werden.
4. Fazit - CO2-Bilanz als Startschuss für mehr Klimaschutz
Der Kunde ist dank der CO2-Bilanz befähigt, schnell und präzise auf Anfragen seiner eigenen Kunden zu reagieren. Zusätzlich erzeugt die Berechnung Transparenz in Bezug auf Treibhausgasemissionen und bildet somit die Basis für eine valide, datengestützte Klimastrategie. Dies ist besonders wichtig, denn der Kunde wird ab dem Jahr 2025 unter die Berichtspflicht der CSRD fallen. Die Anforderungen ändern sich dann massiv. Neben der Darlegung der Emissionen in den einzelnen Scopes muss das Unternehmen ab dann auch konkrete Reduktionsmaßnahmen vorweisen. Auf Basis der Berechnung können solche nun solide erarbeitet werden: sei es für die einzelnen Standorte oder auch Standort-übergreifend. Um eine hohe Güte in der Datenqualität zu erlangen, empfiehlt es sich frühzeitig mit der Berechnung des Firmen-CO2-Fußabdruckes zu starten, um die dafür benötigte Datenabfragestruktur aufzubauen.

Berechnung CO2-Footprint in Zahlen
Davon profitiert unser Kunde

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Valide Datengrundlage geschaffen.