Softwareentwicklung für Freigabeprozesse
Die VISPIRON SYSTEMS GmbH übernahm in diesem Projekt die laufende Toolentwicklung für die Entwicklungsplanung und die Freigabe von Bremssystemen. Als Ergebnis konnten unter anderem eine moderne Software-Architektur verzeichnet werden und signifikante Verbesserungen in Sicherheit, Leistungsfähigkeit und Funktionalität. Zu Beginn der Übernahme dieses langjährigen und kaum dokumentierten Softwareprojekts ergaben sich zahlreiche Herausforderungen.
1. Ausgangssituation - Kritisches Werkzeug
Eingangs war eine aus einer Excel-Anwendung entstandene Desktop-Software, welche sich über Jahre in ein undokumentiertes Flickwerk von Programmteilen gewandelt hatte, vorgefunden worden. Gleichzeitig stellte dieses Konstrukt ein außerordentlich kritisches Werkzeug für dutzende Experten, die allesamt unterschiedliche Sicherheitsfreigaben besaßen, dar. Obwohl das Tool eine wertvolle Unterstützung der täglichen Arbeit leistete, gab es noch hunderte repetitiver und manueller Aufgaben zu erledigen, welche ein großes Automatisierungspotenzial geboten haben. Zudem sollte das Tool idealerweise und unter anderem auch dazu dienen, Konzernvorgaben zur Dokumentation, Informationssteuerung, Sicherheit und Stabilität zu erfüllen. Für den Auftraggeber wurde die Abhängigkeit seines Konzerns zum ursprünglichen Entwickler mit der Zeit inakzeptabel und so wurde die VISPIRON SYSTEMS mit der Weiterentwicklung der Desktop-Software zu einem transparenten, funktionalen und modernen Tool beauftragt.
2. Herausforderung - Neue Anforderungen und Funktionen
Die Liste der Herausforderungen in diesem Projekt war lang. Mit der ersten Analyse des kryptischen und undokumentierten Source-Codes und der veralteten Architektur wurde bald klar, dass bei dieser Anwendung nicht die geforderte Trennung von Daten, Interface und Business-Logik eingehalten worden ist. Weiter war auch beim Kunden aufgrund der inoffiziellen und evolutionären Entwicklung keine Beschreibung der Business-Logik dokumentiert worden. Außerdem wurde die Wunschliste für neue Funktionen und umzusetzender Konzernvorgaben bezüglich Sicherheit, Kompatibilität und Stabilität mit jedem Tag länger und länger.
3. Vorgehensweise - Anforderungserhebung
Der Schlüssel für eine erfolgreiche Realisierung des Projekts war die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen unserem Product Owner und dem Kunden. Nachdem die Phase der Anforderungserhebung mit aller Gründlichkeit abgeschlossen worden war, begleitet von vielen Workshops, wurden die entsprechenden Entwicklungsblöcke definiert, nach den Vorgaben priorisiert und in Form von sogenannten User Stories mit Akzeptanzkriterien beschrieben. Die User Stories waren dann wiederum die Grundlage für die Sprintplanung. Die breite Vielfalt an Schnittstellen und Konzernanforderungen erforderte ein sorgfältiges Stakeholder-Management mit viel Fingerspitzengefühl. Im operativen Doing mussten viele Teile des Codes neu geschrieben werden, um befähigt zu sein, bereits kleine Änderung umsetzen zu können. Die von VISPIRON SYSTEMS durchgeführte, genaue Code-Analyse ermöglichte ein Reverse-Engineering von Teilen der Business-Logik. Parallel dazu wurde die Code-Qualität regelmäßig mit dem professionellen Analysetool SonarQube bewertet und konnte somit stetig verbessert werden.
4. Fazit - Das moderne Werkzeug
Die Code-Qualität und die Leistung des Tools konnten unter Beibehaltung der operativen Funktionalität durch das an die Anforderungen angepasste Vorgehen erheblich verbessert werden. Sorgfältige Analysen und eine professionelle Kommunikation mit allen Stakeholdern und Mitarbeitenden führten dazu, dass der Bedarf, die Anforderungen und der optimale Zielumfang des Tools rasch und zur Gänze verstanden werden konnten. Mit maximaler Transparenz in der funktionalen Erweiterung, sicherer Client-Server-Kommunikation und einem funktionierenden und revisionssicheren Rollen- und Rechtemanagement wurde die Software zu einem modernen und hilfreichen Werkzeug, das fit für eine zukünftige Integration in die Unternehmens-IT ist.
